Trend: Ahnenforschung als Hobby betreiben

Wer mehr über sein Wurzeln und Herkunft erfahren will, muss sich nicht unbedingt an einen professionellen Ahnenforscher wenden. Die Recherche lässt sich auch in Eigenregie durchführen. Für alle, die gerne Detektiv spielen, ist das ein wunderbares Hobby mit Suchtgefahr. Denn Ahnenforschung macht Spaß und gestaltet sich zudem viel unkomplizierter, als viele annehmen. Viele können deshalb gar nicht mehr mit dem Nachforschen aufhören. Und wer die Recherche über die eigene Familiengeschichte einmal gestartet hat, wird schnell mehr herausfinden und so der Vergangenheit auf die Spur kommen. 

Fündig werden ist nicht schwer

Wer Ahnenforschung betreibt, wird zwangsläufig fündig. Erste Ergebnisse liefert bereits die Google-Suche, wenn Name und Geburtsjahr der Vorfahren oder des verstorbenen Familienmitglieds bekannt sind. Handelt es sich bei der Ahnenforschung um die Recherche über eine Großfamilie, die in verschiedenen Kontinenten oder Ländern verteilt ist, können Datenbanken anderer Hobbyforscher helfen. Sie haben vielleicht schon zu der eigenen Familie geforscht und Besonderheiten herausgefunden. Eine Kollegin erfuhr so mehr über ihren Ur-Urgroßvater und lernte dank der anderen Hobbyforscher, dass sich ihre Familiengeschichte bis zu Karl dem Großen zurückführen lässt. Übrigens, in diesem Zusammenhang gibt es einen kuriosen Fakt: Ab der 20. Generation besteht eine Familie aus über einer Millionen Mitglieder. Das heißt, jeder ist irgendwie mit jedem verwandt. 

Die Suche nach Auswanderern

Wer auf der Suche nach Auswanderern ist, kann auf spezielle Webseiten zurückgreifen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, nach internationalen Grabsteinen zu suchen. Auf www.findagrave.com, einer Online-Datenbank für Grabstätten und Friedhöfe, sind Gräber von derzeit rund 150 Millionen Personen erfasst. Die Webseite enthält Listen von Friedhöfen und Gräbern aus der ganzen Welt und die Nutzung ist kostenlos. Wer alte Passagierlisten von Übersee-Schiffen durchforsten will, kann sich an www.passagierlisten.de wenden. Sie umfasst Listen, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgehen. 

Online Archive erleichtern die Suche

Viele Archive sind mittlerweile online verfügbar. Sie gewährleisten meistens einen kostenlosen Einblick in Urkunden und Dokumente aller Art und jeden Alters. Digitalisierte Kirchenarchive gehen zum Teil bis zum 16. Jahrhundert zurück. Mit ein paar Klicks lassen sich Tauf-, Ehe- und Sterbeurkunden einsehen. Sie helfen bei der Suche nach den Vorfahren. Wer auf der Suche nach Beweisen über eine militärische Herkunft ist, kann sich an das Bundesarchiv, das online auf www.bundesarchiv.de zu finden ist, wenden. Hier werden alle möglichen Dokumente und Daten zu Personen, die im 1. und 2. Weltkrieg dienten, aufbewahrt. Anfragen können per Online-Formular und gegen eine kleine Gebühr gestellt werden. Dann heißt es Abwarten. Denn das Bundesarchiv muss viele Anfragen abarbeiten, sodass eine Antwort zum Teil mehrere Wochen bis Monate dauern kann. Aber das Warten lohnt sich! Die Gratis-Datenbank www.familysearch.org der Mormonen-Community ist eine der größten Online-Webseiten für die Ahnenforschung. Sie enthält mehrere Milliarden Datensätze und Dokumente aus der ganzen Welt und ist sehr hilfreich, wenn es sich um die Suche nach Familienmitgliedern im Ausland handelt.

Wer auf diesen Seiten nicht weiterkommt, sollte einen Blick in die kostenpflichtigen Genealogie-Portale wie www.ancestry.com werfen. Sie gehen weit über das hinaus, was auf den Gratis-Rechercheplattformen vorhanden ist. Unter anderem werden dort Wählerlisten, Daten aus Volkszählungen und viele andere Quellen sowie Personenstandsregister aus der ganzen Welt aufbewahrt. Es handelt sich um mehrere Milliarden Einträge. Einsteiger erhalten ein einmonatiges Gratis-Abo. Dieses reicht in der Regel für die Recherche aus.

Eine andere kostenpflichtige Datenbank für rein deutschsprachige Einträge ist www.archion.de. Es handelt sich um das Kirchenbuchportal der evangelischen Landeskirche mit über 100.000 verschiedenen Kirchenbüchern. Ein Monatsabo kostet dort um die 19 Euro.

Lokale Archive helfen weiter

Neben der Internetrecherche bietet es sich an, die lokalen Archive am Heimatort zu durchforsten. Sie bewahren nicht nur Geburts- und Heiratsurkunden sowie Sterbeurkunden auf, sondern auch Zeitungsartikel, Bauunterlagen, Nachlässe, Karten, Postkarten, Amtsbücher und vieles mehr. Außerdem können sie darüber informieren, ob es bei den Vorfahren einem Umzug gab (auch wohin). Die Unterlagen gehen weit zurück. Eine Anfrage kann telefonisch, per Post oder persönlich gestellt werden. Die Recherche kostet in der Regel eine kleine Gebühr. Es gibt allerdings einige Gemeinden, die auf eine Aufwandsentschädigung verzichten. Wie hoch die Gebühr ist, hängt von der jeweiligen Gemeinde oder Stadt ab. 

Ortsfamilienbücher, die in Kleinstarbeit von Privatpersonen erstellt werden, um im Internet gegen einen Aufpreis erhältlich sind (zwischen 20 und 60 Euro) lohnen sich, wenn man weiß, dass die Familie über mehrere Generationen am gleichen Ort ansässig war. Sie erleichtern die Recherche und sparen Zeit, weil so nicht verschiedene Kirchenbücher und Archive durchforstet werden müssen. Die Daten gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück.

 

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